avant / garde / under / net / conditions (vormals: perspektive | issue 43 | 2002 )

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interview

[/] interview (deutsch)
[/] interview (english)

source

[/] Dogmatism Clarified (1989)
[/] The permutations of the Dogmatist Manifesto

visual

[/] logo (7.91 kb, jpg)



- - - - - - - -< data holders >- - - - - - - - |
> postdogmatists - [USA]
> lanny quarles - [USA]
| - - -< postdogmatists >- - - |


/->/ "the official avant garde. accept no substitutes" // das interview für die postdogmatisten: cecil touchon


>> Are we finished with manifesto writing?
>> / interview /
[question-1]


> [question-1//perspektive]
die postdogmatistischen manifeste scheinen eine eher "postmoderne" praxis des manifestierens zu repräsentieren: ein changieren zwischen hyperthrophie und metadiskurs. auf der einen seite gibt es keine dogmen mehr für postdogmatisten, auf der anderen seite soll jedes dogma, das nicht postdogmatistisch ist, verfolgt werden. das ist der grund für die existenz von dogmakontrolle und "dogmafängern" in den manifesten. ist es sinnvoll zum einen das "dogma als dogma" zu setzen und zum anderen die nutzlosigkeit von dogmen zu behaupten?

>> [question-1//response]=[postdogmatism - cecil touchon]

in "Dogmatism Clarified" wird einiges dazu erklärt. ich weiss nicht, ob sie das mittlerweile gelesen haben. wie auch immer, ich weiss nicht, wie stark eine postmoderne konzeption in unseren ursprünglichen diskussionen involviert war, die zu diesen manifesten und grundsätzen führten. wir haben in einer bestimmen weise reagiert auf umstände, die sich durch einen intellektuellen relativismus seinerzeit auszeichneten. wir fanden diese bewegung innerhalb der postmodernen aktivitäten eine falsche richtung. wir teilten alle den konsens, dass es eine grundlegende realität gibt, die wahr ist und immer wahr bleiben wird und dass alle menschlichen dogmen versuche sind, diese wahrheit zu simulieren. es gibt eine art von postmoderner implikation im streben des postdogmatismus, die die enorme menschliche diversität in den begrifflichkeiten von glauben, aktion, kreativität, kulturellen einfluessen, persönlicher geschichte usw. erkennt. deshalb gibt es auch den ruf nach dem persönlichen gebrauch eines meta-diskurses, die methode der selbstreflexivität anzuwenden. das funktioniert so: ein spielen mit dem metadiskurs auf einer ganz eigenen weise und das ausklammern von externen einfluessen und gedanken führt dann zu einem entdecken von seiner/ihrer "ursprünglichen" natur. diese "spiel" wird von buddhisten, taoisten und sufis etwa praktiziert und ist in jeder kultur und religion zu finden. dogmatismus, als die "bewegung, die wir zuerst gründen wollten, die aber nur 20 minuten dauerte," wurde vom postdogmatismus abgelöst, weil wir zur ansicht kamen, dass dogmatismus sich ganz dem wiederentdecken dieser primären und präexistenten realtität widmen sollte, die immer schon in einer omnipotenten möglichkeit da ist wie eine mächtige eiche in jeder eichel enthalten ist und so der prüfstein für alle menschlichen dogmen ist.

prüfstein meinte ursprünglich natürlich eine harten stein wie basalt, gold und silber wurden an ihm gerieben und der permanente funken hat ihre einmaligkeit betont. dogmatismus als erkenntnis dieser präexistenten realität oder "das einzige wahre dogma" weist auf die notwendigkeit eines prüfsteins hin, dass dogmas im allgemeinen nur surrogate sind, die man jedoch als elemente der primären realtität handelt. so einfach, wie sie wieder zusammenbrechen, so sinnlos und bedeutungslos sind sie dann.
auf postdogmatistischer sicht ist es falsch, den zusammenbruch kultureller glaubensstrukturen des postmodernismus in einer relativistischen und nihilistischen art und weise aufzufangen. das wird zu nichts führen als zu einem depressiven, bedeutungslosen, pessimistischen standpunkt.

[-- auszugsweise übersetzung --]



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