avant / garde / under / net / conditions (vormals: perspektive | issue 43 | 2002 )

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interview

[/] interview (deutsch)
[/] interview (english)

source

[/] DADA BIRD S MANIFESTO
[/] Dada Birds Society
[/] non-manifesto

visual

[/] collage "derklob" (38.24 kb, jpg)
[/] prostow (16.51 kb, jpg)
[/] szubien (14.85 kb, jpg)



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>> / interview /
[question-1] :v: [question-2]


> [question-1//perspektive]
peter lunenfeld behauptete letztes jahr auf der biennale in tirana, dass es im 21. jahrhundert keinen bedarf mehr für manifeste gibt - wir brauchen werkzeuge. TPdada will kunst ohne manifeste, hat aber trotzdem manifeste verfasst. sind manifeste noch immer notwendig oder sind wir an einem punkt angelangt, wo keine manifeste und kein publikum dafür übrig bleibt? könnte das der hauptgrund für das kommentieren der manifeste sein?

>> [question-1//response]=[TPdada - smieszny:]
manifeste zu machen und sie zu kommentieren, schliesst sich nicht aus. auf einem bestimmten level der abstraktion ist das herstellen von manifesten eine kunst für sich. unsere manifeste sind nicht für die öffentlichkeit bestimmt. sie waren mehr ein akt der persönlichen befreiung - eine individuelle katharsis eines leicht eingeschlossenen zustands. somit haben wir das publikum in diesem moment gar nicht einbezogen. wir haben sie mehr für uns geschrieben. zu dieser zeit suchten wir auch nicht nach unterstützung von aussen. zur kommentierung der manifeste: es war quasi nur die fortsetzung der manifestidee - das wortspiel noch weiter zu treiben. sind die abstrakten und nicht notwendigen kommentare...nur spass? irgendwann haben wir alles auf eine webseite gepackt und dann erst dann gewannen unsere arbeiten interesse von aussen, ausserhalb unserer kleinen, hermetischen gruppe.

>> [question-1//response]=[TPdada - caveman:]
manifeste zu machen und über kunst zu sprechen ohne manifeste, ist ein wenig widersprüchlich (besser wäre, wenn das "kunst ohne manifeste"-statement in einem manifest integriert wäre und nicht im kommentar zum manifest). aber ich glaube, das herstellen von widersprüchen, der versuch, paradoxe situationen zu visualisieren, ist eine wichtige sache, die TPdada zu dem gemacht hat, was es ist - vor allem in seiner ersten phase. ich würde es nicht als eine "rettung durch das absurde" ( wie im "discordianismus" oder in der japanischen sekte des "absoluten freiheit") bezeichnen, aber sicherlich als das aufzeigen von absurden anteilen im leben und in der welt.

sicherlich ist es richtig, dass wir unsere arbeiten auf der webseite nicht präsentieren, um sie öffentlich zu machen, wir zeigen die arbeiten nur uns selbst. das war die ursprungsidee unserer seite - ein ausstellungsraum, der (meisthin rein zufällig) auch durch andere besucht werden kann.

>> [question-1//response]=[TPdada - nulek:]
anstatt einer antwort habe ich beschlossen, ein nicht-manifest zu schreiben, es ist in der mail integriert (s. im hauptbereich, s.e.).

> [question-2//perspektive]
magrittes hoffnung galt den vögeln - den tauben. picasso malte sich selbst in einem vogelkäfig. TPdadas hoffnung liegt auf den flügeln des dadavogels, setzt flugwahrnehmung gegen den statischen zustand von staat und politik (in polen, s.e.), will entropie und chaos verbreiten. hakim beys "chaos linguistik" definiert einen linguistischen bereich jenseits des hegemonialen ordnungssystems und der bedeutung. was bedeutet chaos fuer TPdada und wie läßt sich damit das codesystem erschüttern?

>> [question-2//response]=[TPdada - smieszny:]
chaos meint alles ungezähmte und aus der kontrolle geratene - alles zufällige, dass den allgemeinen regeln der wahrscheinlichkeit nicht mehr folgt. entropie ist auf der einen seite ein mass der diversität in einem gegebenen system (wenn wir uns an die strikte physikalische definition halten). übersetzt auf den bereich der kunst - ist sie das maß der diversität in einer künstlerischen arbeit. entropie ist nützlich für einen künstler - sie kann zu einem signifikanten fortschritt im ausdruck von ideen und emotionen beitragen.

>> [question-2//response]=[TPdada - caveman:]
nun, ich würde entropie nicht als "mass der diversität in einer künstlerischen arbeit" bezeichnen. ich mag hier irren, aber die definition erscheint mir so nicht richtig. das ist eher "entstereotypisieren des künstlers", in den meisten fällen haben die arbeiten von künstler was gemeinsam, wie verschieden sie auch immer sind. entropie könnte in diesem sinne dann herrschen, wenn jedes kunstwerk mit keinem anderen mehr gemeinsamkeiten hat. viele künstler arbeiten in verschieden schaffensperioden, aber trotzdem gibt es in ihren arbeiten während allen perioden gemeinsamkeiten. wenn es jemals eine arbeit gibt, die zu keiner anderen eine beziehung hat, dann ist das entropie. deshalb würde ich (zwar nicht so strikt) behaupten, dass wir uns als künstler mit einem sehr hohen level an "entropie" verstehen - aber das könnte auch schlicht ein seiteneffekt des fakts sein, dass wir noch sehr jung sind und unseren eigenen stil noch nicht ausgearbeitet haben.

[-- auszugsweise übersetzung --]



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