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tom de toys >- - - |
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 /->/ homebase des G&GN-Instituts (für Ganz & GarNix): www.ggn.de
// gründer (1990): tom de toys // email: tom@poemie.de //
EQ-filiale: www.EchteQuantenlyrik.de (siegfried sühd & siegmund sähr) |
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 >> G&GN als postparadoxe doppelunternehmung >> / interview /
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[question-1] :v: [question-2] :v: [question-3]

> [question-1//perspektive]
warum praesentiert sich das institut fuer "Ganz & GarNix"
als forschungsunternehmen? das institut operiert inhaltlich auf dem bereich der literatur. was
sind die querverbindungen zwischen beiden bereichen? was sind die ziele fuer die forschung,
welche fuer die literatur?

>> [question-1//response]=[tom de toys:]
>> also, bevor ich auf die einzelnen fragen eingehe, möchte ich betonen,
daß das G&GN als postparadoxe doppelunternehmung zu verstehen ist; denn einerseits
sind wir zwar inhaltlich besessen von der VISION, daß es eigentlich GarNix
ergänzendes zu sagen gibt, weil schon alles im innersten Ganz ist, aber
andererseits leben wir in einer ZEIT katastrophaler halbheiten, ja geradezu im "land
der dummen und doofen" statt dichter und denker, so daß wir uns damals (1990 in köln)
gezwungen fühlten, nach außen hin präsentationsformen zu entwickeln, die auch
von jenen traditionslinien verstanden werden, deren unmenschliche spießigkeit aus ekstatischen
blickwinkeln gesehen nur parodierend übernommen werden kann: geschichtshysterie,
religionsfanatismus, personenkult und forschungswahn entpuppten sich dabei
für uns als die einflußreichsten zivilisationskrankheiten, durch deren wichtigtuerei
ein globaler VERLUST DER FREIHEIT des natürlichen und echten auf allen ebenen fortschreitet.
der sogenannte "gang durch die institutionen" bedeutet für uns deshalb, nicht bloß
esoterische (womöglich mythisch-reduziert mißverstandene) alternativen für eine
kleine intellektuale kunstelite anzubieten, die ohnehin selber denkt und dichtet, sondern jene,
die uns das LEBEN schwer machen, so anzusprechen, daß sich unsere allgemeine abhängigkeit
vor ihren augen ins lächerliche überhöht. und wo beweist sich die abhängigkeit
besser wenn nicht in der sprache ??? die freiheit der sprache ist gleichsam die erfindung der
literatur und damit die immunisierung gegen oberflächliche worthülsen, die uns
tagtäglich verführen wollen, als suchtsignale für produkte oder situationen, an
denen die kulturindustrie gut verdient, während das volk immer tiefer in den VERLUST DER MITTE
fällt jene mitte, die als mystische erfahrung zum aufbau des instituts beitrug,
nämlich die leere, unendlich offene mitte, die zunächst sprachlos macht und dann
diese enormen kommunikationskapazitäten freisetzt, weil sie dem menschen seine >Grundlose
Inwesenheit< zurückschenkt. aus der alltäglichen diskrepanz zur kollektiven abwesenheit
wachsen dann jede menge forschungsaufgaben wie von allein und wir entdecken die sprache immer aufs neue,
um mögliche überbrückungen darzustellen. am beispiel des sagenumwobenen begriffs von
"liebe" sei das einmal verdeutlicht: zuerst lernt das kind dieses wort auswendig, gekoppelt
an einige emotionale bonbons. später verselbständigt sich die bedeutung und jede verpackung
mit der aufschrift "liebe" suggeriert den vermeintlichen inhalt, obwohl er nicht wirklich
drin ist. aber erst wenn der mensch diese PASSIVE INFLATION selber zuende denkt, kann er das
wörtchen als hohlformel enttarnen und sich von den derart betitelten objekten seiner begierde
entprojizieren. anstatt der vorgegebenen pauschalsubstantive beginnt er nun passende
mehrdimensional-sinnliche beschreibungen für seine real-existenten wahrnehmungsfelder zu nut-ZEN
(oder gar zu erfinden) und verzichtet von nun an auf metaphysischen nebel. nur wirklich konkrete
sachen wie stühle und tische behalten ihre bezeichnung und mischen sich fröhlich unter
die PRÄSENTOMATISCHE POETISIERUNG, die von solch einem sprachbefreiten menschen ausgeht.
und wenn diese neue >Integrale PosiTIEFität< ansteckend wirkt oder auf gleichgesinnte
stößt, freuen wir uns einfach sehr !!! <<

--- ||||||||||||||||||||| it's UP to you ||||||||||||||||||||| ---

> [question-2//perspektive]
"Ganz & GarNix" ordnet sich selbst in den geschichtlichen kanon der literatur ein,
betreibt sozusagen kunst- und literaturgeschichte. avantgarden hatten dies auch immer wieder
betrieben, um ihre position in der geschichte fest zu machen. welche rolle spielt diese
geschichtliche einordnung fuer "Ganz & GarNix"?

>> [question-2//response]=[tom de toys:]
>> auch hier spielt das parodistische moment eine große, wenn nicht entscheidende rolle.
dazu eine anekdote: als mich das südwestfernsehen 1994 fragte, ob ich mich auf den dadaismus
berufe, verneinte ich das vehement und erklärte, daß gerade das freisein von jeglichem
zwang nach hintergrund diese >Ekstatische Energie< (E2) freisetzt, aus der heraus sich die EXPERIMENTELLE AUTHENTIZITÄT gebirt !!!
trotzdem wurde ich im untertitel als "dadasoph des social beat" bezeichnet und nur solche
interview-passagen ausgestrahlt, die der wunschvorstellung des chefredakteurs nutzten. andererseits
finde ich es immer wieder spannend, meine arbeit selber im nachhinein zu begutachten, denn noch so
situativ-spontane visionen beinhalten immer auch phylogenetisch-archetypische ebenen und
warum diese leugnen, wo es doch wunderbar ist, verbündete in den zeiten vor + nach der eigenen
lebensspanne auszuloten ??? <<

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> [question-3//perspektive]
"Ganz & GarNix" arbeitet theoretisch mit physikalischen modellen, unterrichtet sowas wie den
"quantensprung" in der literatur. laesst sich physik auch auf literatur umlegen und wo ist
der quantensprung in den texten des instituts zu finden?

>> [question-3//response]=[tom de toys:]
>> zunächst einmal sind wir ja blutende materieklumpen und keine literaten oder sonstige berufe.
jedem gedanken geht ein bio-chemischer prozess in unserer schädelglibbermasse voraus (und nach neuesten
erkenntnissen noch weit mehr im darmtrakt als "bauchhirn"), dessen moleküle im innersten wie
alles im uns bekannten universum quantenmechanischen geset-ZEN gehorchen, so daß die geistigen
schwingungen der höheren neuroschaltkreise besonders viel mystisch-transpersonalen stoff
ausdünsten. bei manchen forschungsberichten spürt man das in einzelnen zeilen oder nur im titel.
manchmal steckt diese transreligiöse botschaft auch zwischen den zeilen oder gar mitten im
zeilenumbruch. und dann gibts da eben auch diese sogenannte QUANTENLYRIK (abteilungsleiter seit 2001:
Siegfried Sühd), wo endlich inhalt & form einander entsprechen: die verbliebenen laute zwischen (!)
den silben (der begriff "zwischensilbe" ist daher etwas irreführend, auch wenn er nett klingt,
denn es handelt sich ja gerade um keine silben) sind sowohl konkret greifbare sprachpunkte als auch
metaphorische leerstellen auf der transrealistisch (arational) durchlöcherten linie der logik.
hier mutiert literatur zu einem transdualistischen gegenwartsrauschen, dem sich konventionelle
stilmittel bloß asymptotisch nähern können. selbst echte liebesgedichte (in meiner
inoffiziellen E.S.-abteilung seit 1994: >Erweiterte Sachlichkeit<) schreiben sich kurz vor oder
nach dem eintritt dieser gnade nieder, obwohl ihre schauplätze in solchen KONTAKTIVEN EREIGNISSEN
ruhen. das ist überspitzt gesagt wie der unterschied zwischen klassischer meditation (die den
körper als fluch ausschaltet wie eine typisch modern-verzweifelte suche nach dem weltgeheimnis bei
Hugo von Hofmannsthal) und dem slowmotion-kungfu taiji (veraltete schreibweise: tai-chi), wo körper
und geist derart segensreich miteinander verschmel-ZEN, daß jede bewegung aus der "leeren
fülle" strömt, die zwar aus beiden komponenten besteht, aber darüber hinausgehend
eine neue, durchdringendere bewußtheit für ALLES AUGENBLICKLICHE erweckt, weil sich das
eigene da-sayn gleichzeitig als lumpige ganzheit & leuchtendes nichts offenbart. hier und jetzt
beginnt >Direkte Dichtung<, ganz gleich welche themen sie behandelt. <<

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