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[question-1] :v: [question-2] :v: [question-3]
> [question-1//perspektive] in ihrer surrealistischen arbeit spielt der futurismus die rolle eines elektro-vibrators und eros die eines liebesanarchisten: ein avantgarde meeting zwischen einem dadaistischen monteur und einem erotischen voyeurismus. avantgarde ist immer auch voyeur des hegemonialen kunst- und politiksystems. wie sieht ihr voyeuristischer standpunkt innerhalb und ausserhalb ihres surrealistischen avantgarde systems aus? wie funktioniert ihr erotisches panoptikum?
>> [question-1//response]=[tan tolga dm rc:]
ich glaube, realität ist das einzige objekt, das die menschheit während ihres imaginären lebens verloren hat. in dieser halbheit gehört die erotik zu einem sekundären lebensstil, den wir auch als ein zeichensystem bezeichnen können...erotik ist nur ein symbol für verlorenes. die hauptaufgabe meiner avantgardistischen, surrealistischen arbeit ist, aus unserem imaginären leben die versteckten "primitiven" lüste herauszuholen. das ist die einzige möglichkeit, erotik aus ihren bekannten codierungen zu befreien. sobald wir erotik aus ihren sozialen codierungen befreit haben, wird sie zu einem "reinen bild" ihrer selbst. im surrealismus brauchen wir dieses "leuchtende" bild um uns darin zu verlieren oder wir müssen die symbole der erotik zerstören, um das imaginäre leben zu erreichen, das wir im prozess der zivilisation verloren haben.
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> [question-2//perspektive] ein ingenieur der avantgarde arbeitet heute mit mittel und techniken der "alten" avantgarden. man nehme etwa den futurismus als elektro-vibrator und stimuliere damit diverse codemaschinen um die "nette" oberfläche unserer gesellschaft zu erschüttern. welche techniken nutzen sie und welche maschinen eigenen sich dazu?
>> [question-2//response]=[tan tolga dm rc:]
in der vorherigen frage habe ich die notwendigkeit, den imaginären zustand zu erreichen, betont. dieser zustand/ort ist jenseits von kunst und leben, weil auch kunst nur ein weiteres symbol oder revolutionäres symptom darstellt. zuerst müssen wir diese werte zerstören, um unsere "roh"-existenz zu erhalten. gegenwärtig ist der surrealismus der einzige weg, um dies zu forcieren. die techniken dafür sind:
1. psychoanalytische theorien in zweifacher weise zu verwenden:
a. um kunstwerke zu erklären (lacan, laing, cooper, jung sind die wichtigsten helfer, um die technische seite des surrealismus auszudrücken)
b. um kunstwerke herzustellen.
2. schwarzer humor (für die transformierung von "situationen" in humorvoller art)
3. analogie (für die transformierung von wörtern in ihre "cloudless" (klare) bedeutung)
4. automatismus (für die transformierung des geistes in einen "einfachen" logikzustand)
5. träume (für die transformierung der zivilisation in das königreich des schlafs)
6. kindheit (für die transformierung der kapitalistischen träume in die macht der einbildungskraft anti-disneyland)
7. kritisch sein (für die transformierung der kunst der postmoderne in eine modernistische position)
8. liebe (für die transformierung von uns selbst in körperlichkeit)
9. koinzidenz (für die transformierung alltäglicher zeichen in philosophische realitäten)
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> [question-3//perspektive] sie proklamieren für den surrealismus, dass er das leben selbst ist und bezeichnen sich selbst als "bewegung". das wirkt ein wenig wie eine avantgardemonade, die ständig versucht, an seinen grenzen nach limonade zu greifen. wie sieht ihre bewegung aus und ist surrealismus wirklich noch das lebendige konzept, um an das "leben" ranzukommen oder ist das "leben" nur der einzige fremde, den wir niemals treffen werden?
>> [question-3//response]=[tan tolga dm rc:]
ich finde, dass ein künstler in jeder hinsicht ein effizienter voyeur seiner kreativen träume sein sollte. deswegen bin ich das sperma und der surrealismus ist das ei. ich befruchte alles wunderbar, um mich an der schulter meines phallus auszuweinen. surrealismus sollte passiv bleiben, um nicht zum dogma zu verkommen. surrealismus ist nicht mein fetisch. er ist nur eine reaktion auf meine prinzipien. mein surrealismus speist sich aus der konsequenz meines handelns zwischen meinem lustprinzip und dem realitätsprinzip: oder in anderen worten mein surrealismus ist das resultat der distanz zwischen meinem imaginären leben und dem sozialen (symbolischen) leben. ich gründete diesen "surrealismus", um zu leben und andere für diese "lebendige" spannung zu begeistern.
[-- übertragung aus dem englischen --]
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